Ausschnitt aus einem Luftbild  - ca. 1910Zwischen Oberdorf und Obernefsried, gegenüber der Einmündung der Bucher Straße in die Kreisstraße A1, liegt leicht erhöht, innerhalb des ummauerten Friedhofs, die Pfarrkirche St. Laurentius.

Sie wurde in den Jahren 1732 bis 1735 erbaut und eingerichtet. Zu diesem Neubau war es gekommen, weil das Langhaus der alten, vermutlich spätgotischen Pfarrkirche baufällig war. Der sehr kleine Chor wäre zu dem neugebauten Schiff in keiner richtigen Proportion gestanden. Deshalb wurde mit Ausnahme der unteren Turmgeschosse alles abgerissen.

Im Januar 1732 hatten Josef Meitinger, Maurermeister aus Ustersbach und Matthias Kraus, Zimmermeister aus Dinkelscherben, Überschläge und Risse eingereicht. Nach Unstimmigkeiten mit Meitinger wollte der Zimmermeister selbst den Bau im Akkord übernehmen, doch lieferte im März 1732 auch Joseph Dossenberger der Ältere aus Wollishausen einen billigeren Überschlag.

Nachdem die Äbtissin Maria Viktoria Farget (1722 - 1742) aus Oberschönenfeld für Dossenberger eine Kaution stellte, erhielt dieser zusammen mit dem Zimmermeister Kraus die Bauleitung. Er bekam aber die Auflage, sich an den Riß Meitingers zu halten. Die Stuckierung lag in den bewährten Händen von Franz Xaver Feichtmayr d. Ä. aus Augsburg. Die Ausmalung besorgte wahrscheinlich Johann Georg Lederle, ebenfalls aus Augsburg. Endlich am 12. Oktober 1732 konnte die Kirche durch den Weihbischof Johann Jakob von Mayr eingeweiht werden.

Südlich am Chor ist eine zweigeschossige Sakristei angebaut. An ihrer Westseite erhebt sich der Turm mit 6 quadratischen Geschossen und einem eineinhalbgeschossigen Achtecksaufbau mit Zwiebelhaube. Riß und Überschlag zum Neubau des damals baufälligen Turmoberteils - ehemals mit Spitzhelm - erstellte 1749 Hans Adam Dossenberger aus Wollishausen. Die Ausführung erfolgte jedoch erst im Jahre 1751 nach dem Plan des Zimmermeisters Matthias Kraus.

Restauriert wurde die Kirche 1885, 1945/46, (Außenrenovierung) und 2002 (Innenrenovierung). 1949, 1975/76 und zuletzt 1999.

Quelle: Festschrift zum 250-jährigen Kirchenjubiläum 1985 von Lorenz Fleiner