Während die Kirche nach außen hin ein relativ schlichtes Erscheinungsbild abgibt, überrascht das Innere mit einer reichlichen, aber nicht überladenen barocken Zierde. Die Künstler haben einen festlichen Raum geschaffen.
Die vortrefflich gestalteten Altäre mit schlanken Säulen, dem reichen Zierrat, den eindrucksvollen Bildern sowie den in kühnen Stellungen sitzenden und schwebenden Engeln und Putten erfreuen das Auge. Leuchtende Fresken und stuckumrahmte Medaillons zieren die Decke und glänzende Goldbrokatflächen ergeben wirkungsvolle Kontraste zum Weiß der Wände.
Reiche Stuckverzierungen unterbrechen spielerisch die glatten Flächen. Der Stuck im Chor und im Langhaus in Wessobrunner Art stammt vielleicht von Franz Xaver Feichtmayr d.Ä. aus Augsburg.
Im Chorbogenscheitel fällt eine flache Rocaille-kartusche auf, ein Zierrahmen aus unsyme- trischen Muschelschalen. Sie umschließt die Jahreszahl MDCCLIV (1754), die das Baujahr der Kirche angibt.
Im Chorbogen gegen das Langhaus ist das Wappen des Domkapitels Augsburg angebracht. Es zeigt auf einem geteilten zweifarbigen Schild die Muttergottes mit dem Jesuskind, und drückt damit die Beziehung zum Mariendom aus. Das Dorf Kutzenhausen gehörte von 1629 bis 1803 zum Herrschaftsbereich des Domkapitels.
Quelle: Kirchenführer Kutzenhausen, Verfasser Lorenz Fleiner und Martin Rudolph